Welches Obst vertragen Pferde

Pferd frisst Apfel

Obst für Pferde – was und wie viel ist gesund?

Obst und Gemüse bringen eine willkommene Abwechslung auf den Speiseplan Ihres Pferdes und kann wertvolle Nährstoffe liefern. Das gilt jedoch nicht für alle Sorten gleichermaßen und auch bei der Menge sollten Sie umsichtig vorgehen. Sie können verschiedene Obst- und Gemüsesorten dem Futter zugeben oder als Leckerli zwischendurch anbieten.

Gerade als Leckerbissen und Belohnung, in Maßen eingesetzt, können Sie Ihr Pferd mit Obst motivieren und ihm ganz nebenbei gesunde Snacks füttern. Achten Sie neben der Verträglichkeit der Obst- und Gemüsesorten auf eine gute Qualität und Schadstofffreiheit, damit der empfindliche Magen Ihres Pferdes nicht unter der gut gemeinten Frischkost leidet.

Obstsorten, die Pferde vertragen

1. Äpfel

Vorteile für Pferde

So fragt sich mancher: „Dürfen Pferde Äpfel essen?“ Äpfel enthalten wertvolle Vitamine und Ballaststoffe, sind aber arm an Kalorien. Von den Ballaststoffen kann die Verdauung, vor allem im Darmtrakt Ihres Pferdes profitieren, während Vitamine dem gesamten Organismus und dem Immunsystem zugutekommen. Die meisten Pferde lieben Äpfel außerdem und freuen sich über den fruchtigen Futterzusatz.

Wie Äpfel gefüttert werden sollten

In den Kernen von Äpfeln ist Blausäure enthalten, was eine Belastung für Ihr Pferd darstellt. Die Menge ist zwar gering, dennoch wird das Kerngehäuse vor der Fütterung besser entfernt. Schneiden Sie den Apfel danach in kleinere Stücke, können Sie mehrere portionsgerechte Snacks verfüttern.

2. Bananen

Nährstoffe in Bananen

Auch mit Bananen füttern Sie Ihrem Pferd Vitamine, insbesondere sind sie reich an B-Vitaminen, daneben enthalten sie die Vitamine A, C und E. Ebenfalls enthalten sind wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, was auch als Elektrolyt fungiert, sowie Magnesium, Eisen und Zink.

Wie Bananen gefüttert werden sollten

Bananen werden geschält und in kleine Portionen zerteilt, zum Beispiel in Scheiben. Mag Ihr Pferd das Obst, kann es gelegentlich Banane bekommen, wobei keine größeren Mengen gefüttert werden sollten. Tipp: Teilen Sie sich doch einfach eine Banane mit Ihrem Pferd.

Obstsorten, die Pferde nur in Maßen fressen sollten

1. Karotten

Vorteile für Pferde

Karotten enthalten Beta-Carotin als Vorstufe des Vitamin A, welches unter anderem die Haut- und die Augengesundheit fördern kann. Weitere Vitamine in Karotten sind C, E und solche der B-Gruppe, zudem erhält Ihr Pferd verschiedene Mineralstoffe. Für einige Pferde von Vorteil: Das Wurzelgemüse kann die Darmtätigkeit anregen.

Risiken bei übermäßigem Verzehr

Wie so oft gilt: Die Dosis macht das Gift. Bekommt Ihr Pferd zu viele Karotten, kann es zu Magenproblemen kommen, die sich in Durchfall und Kotwasser äußern. Da auch viel Zucker enthalten ist, besteht bei einem Zuviel das Risiko der Gewichtszunahme, außerdem belastet ein Übermaß an Zucker langfristig den Organismus.

2. Birnen

Nährstoffe in Birnen

Dürfen Pferde überhaupt Birnen essen? Mit Birnen füttern Sie Ihrem Pferd die Vitamine A und C, dazu verschiedene Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium. Pektin ist ein weiterer Bestandteil von Birnen – es gilt als Verdauungsregulierend. Die enthaltenen Kohlehydrate sind Energielieferanten und dann förderlich für Ihr Pferd, wenn es einen entsprechenden Bedarf aufweist.

Risiken bei übermäßigem Verzehr

Der Fruchtzucker in Birnen ist ein Dickmacher und kann bei Pferden zu Übergewicht führen. Zu viele Birnen bergen das Risiko für Koliken und obgleich der Verdauungsvorgang angeregt wird, füllt das Obst den Magen. Möglicherweise verspürt Ihr Pferd nach dem Verzehr daher keinen Hunger mehr, was ein Grund ist, Birnen in Maßen zu füttern. Sie ersetzen keinesfalls eine ausgewogene Ernährung in ausreichender Menge.

3. Zitrusfrüchte

Warum Zitrusfrüchte schlecht für Pferde sind

In Zitrusfrüchten ist zwar unter anderem Vitamin C, aber auch verhältnismäßig viel Fruchtzucker und Fruchtsäure enthalten. Beides ist in der Konzentration wie in Zitrusfrüchten nicht förderlich für die Gesundheit Ihres Pferdes. Sie sollten daher, wenn überhaupt, in sehr geringer Menge verfüttert werden.

Symptomte bei Überfütterung

Zu viele Zitrusfrüchte, bei empfindlichen Pferden auch Zitrusfrüchte allgemein, stören die Verdauung. Die Folge können Magenreizungen bis hin zu Koliken sein, weiterhin Durchfall, gesteigerte Unruhe und ein verringertes Hungergefühl. Die Fruchtsäure in Zitrusfrüchten greift davon abgesehen die Zähne an. Als Folge der Symptomatiken kann sich Gewichtsverlust einstellen.

4. Weintrauben

Warum Weintrauben schlecht für Pferde sind

Der Zuckergehalt in Weintrauben ist zu hoch für Pferde und begünstigt zudem die Bildung von Hefepilzen im Darmtrakt. Kurz gesagt, sollen Pferde eher keine Trauben essen. Die hohe Kaliumkonzentration kann den Elektrolythaushalt stören und Trauben, die Oxalsäure enthalten, haben vermutlich einen toxischen Effekt, der jedoch auch andere Ursachen haben kann. Allenfalls kleine Mengen in guter Qualität könnte Ihr Pferd vertragen, auch wenn es Weintrauben mögen sollte.

Symptome bei Überfütterung

In erster Linie werden Weintrauben für Nierenprobleme verantwortlich gemacht – bis hin zum Nierenversagen. Da sie schwer verdaulich sind, sind Magenprobleme eine häufige Symptomatik. Eine bisher nicht eindeutig geklärte toxische Wirkung wird angenommen, die das Allgemeinbefinden Ihres Pferdes beeinträchtigt und verschiedene Folgen haben kann.

Wie viel Obst sollten Pferde fressen?

Empfohlene Menge pro Tag

Die verträgliche Menge hängt einerseits vom gewählten Obst und dessen Qualität ab, andererseits von der Konstitution Ihres Pferdes, wozu in erster Linie das Aktivitätslevel, das Gewicht und der Gesundheitszustand zählen. Aktive, gesunde Tiere vertragen mehr Obst als solche mit wenig Bewegung, was auf den hohen Fruchtzuckeranteil und die Verstoffwechselung zurückzuführen ist. Bei einem durchschnittlich großen, normalgewichtigen, gesunden Pferd schaden zwei bis drei Äpfel am Tag in der Regel kaum – es kann dann von den gesundheitlichen Vorteilen und schmackhafter Abwechslung profitieren. Auch eine Banane täglich sollte kein Problem darstellen. Bei Karotten gilt beispielsweise als Richtwert, dass maximal ein Kilogramm je 100 Kilogramm Körpergewicht gegeben werden sollten, was eine recht großzügige Portion ist.

Wie man die Menge kontrolliert

Idealerweise zerkleinern Sie das Obst vorab in der angedachten Menge, abgestimmt auf das Gewicht und das Aktivitätslevel. Dabei kann sprichwörtlich weniger mehr sein, also mehr Nutzen als Risiken für Ihr Pferd bedeuten. Geben Sie das Obst in kleinen Portionen verteilt und nicht alles auf einmal. Wechseln Sie die Obstsorten ab, vermeiden Sie Einseitigkeit und reduzieren Risiken, die mit einer bestimmten Sorte zusammenhängen.

Risiken bei übermäßigem Verzehr

Verdauungsprobleme

Störungen des Magen-Darm-Traktes sind eine häufige Begleiterscheinung beim übermäßigen Verzehr von Obst. Das kann bis zu einer lebensbedrohlichen Kolik führen.

Gewichtszunahme

Kritisch ist der hohe Fruchtzuckeranteil in Obst, der ihm zwar eine schmackhafte Süße verleiht, aber zugleich das Risiko einer Gewichtszunahme birgt. Das gilt vor allem bei der regelmäßigen Fütterung von Obst und einer häufigen Gabe zu großer Mengen.

Fazit

Die gesundheitlichen Vorteile von Obst sind auf die enthaltenen Nährstoffe zurückzuführen. Obst kann außerdem als Leckerli zwischendurch eingesetzt werden, um das Pferd zu belohnen, es zu motivieren und ihm Abwechslung in der Ernährung zu bieten. Wichtig ist dabei, auf die Verträglichkeit zu achten, denn nicht alle Obstsorten sind für Pferde überhaupt oder gleich gut geeignet. Sie sollten es portionsgerecht zerkleinern und Ihr Tier nicht überfüttern, um unerwünschte gesundheitliche Effekte zu vermeiden. Achten Sie ebenso auf eine einwandfreie Qualität: Faules, angeschimmeltes oder deutlich überreifes Obst beziehungsweise schadstoffbelastete Früchte sind keine geeignete Nahrung für Ihr Pferd.

Foto: Depositphotos.com @ vilaxlt

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