Wenn Pferde flehmen, sieht das aus, als ob Sie lachen
Können Pferde lachen? Normalerweise nicht, aber sie „flehmen“. Nur tun sie das nicht, wenn ihnen der Boxennachbar einen lustigen Witz zugesteckt hat, sondern wenn sie einen neuen, intensiven Geruch wahrnehmen. Hengste flehmen auch oft, wenn eine Stute in der Nähe rossig ist. Bei Pferden kann es auch Anzeichen für eine Kolik sein, gemeinsam mit Wälzen, Unruhe, Scharren und ständigem zum Bauch schnappen. Trotzdem sieht es recht witzig aus, wenn Hengste aufgeregt flehmen, denn dabei recken sie den Kopf in die Höhe, verdrehen die Augen ein bisschen und stülpen die Innenseite der Oberlippe nach außen, sodass die Zähne sichtbar werden.
Da Pferde normalerweise nicht besonders oft flehmen, ist es, um ihnen das Kommando dennoch beizubringen notwendig, dieses hervorzurufen. Wie stellt man das an? Die erste Möglichkeit ist, das Pferd an der Nase zu kitzeln, bis es die Oberlippe ein Stück hochzieht. Das ist sofort zu loben und kann anschließend weiter ausgebaut werden, bis das Pferd schließlich flehmt.
Nicht alle Pferde reagieren jedoch darauf, deshalb ist es auch möglich, dem Pferd etwas Honig auf die Oberlippe zu schmieren. Das löst, genauso wie ein kleiner Streifen Labello auf die Pferdenase, das Flehmen aus. Solche Hilfsmittel sollte man allerdings nur am Anfang verwenden, bis das Flehmen auf Kommando kommt. Wie das Ja und Nein sagen ist auch das Flehmen/ Lachen ein witziger Trick für zwischendurch, nicht allzu schwer und für jedes Pferd lernbar.
Das Apportieren
Pferde können nicht nur das Sitzen wie Hunde lernen, auch Apportieren ist ein Kunststück, das man den Vierbeinern lernen kann. Es verlangt nur ein bisschen Geduld seitens des Reiters und Klugheit des Pferdes.
Am einfachsten ist es, mit einem leichten Gegenstand zu beginnen, der leicht aufzuheben ist, keine scharfen Kanten besitzt und vor dem das Pferd keine Angst hat. Gut eignen sich dafür zum Beispiel Handtücher oder Stofftiere. Hat man ein Pferd, das gerne Dinge ins Maul nimmt oder sehr neugierig ist, wird es schnell verstehen, dass es dafür belohnt wird, das Tuch aufzuheben. Dies ist allerdings erst der zweite Schritt, zuerst wird das Pferd belohnt, wenn es das Tuch oder Stofftier berührt. Versteht es das, geht man dazu über, nicht mehr nur für das reine Berühren zu loben, sodass sich das Pferd vielleicht nach einiger Zeit entscheidet, etwas Neues auszuprobieren und das Tuch mit dem Maul aufzunehmen. Wenn das nicht geschieht, kann man auch nachhelfen und es ihm wie ein Gebiss ins Maul geben. So wiederholt und trainiert man das Kommando, bis das Pferd es versteht und die Gegenstände sofort aufhebt wenn man es dazu auffordert.
Nun beginnt man, den Gegenstand einen Schritt vom Pferd zu entfernen. Es soll nun lernen, das Tuch oder andere Gegenstände nach Aufforderung zum Reiter zu bringen. Hat es erst einmal verstanden, dass es belohnt wird, wenn es das Tuch aufhebt und zum Reiter bringt, ist es relativ leicht, die Übung auszubauen. Man kann schließlich die Gegenstände, welche das Pferd bringen soll, in einige Entfernung werfen, oder man lernt dem Pferd, auch die Gerte oder die Jacke des Reiters zu tragen, was ein witziger Gag ist, wenn der Reiter seelenruhig über den Hof spaziert, das Pferd ihm hinterher mit einem Gegenstand, den er vergessen hatte. Wie man dieses Kunststück ausbaut und variiert, bleibt jedem selbst überlassen, wenn Pferd und Reiter Spaß damit haben, kann man die witzigsten Dinge damit anstellen.
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