Menschen, die mit einem Hund zusammenleben, haben ihren Vierbeiner schon oft beim Schlafen beobachtet. Die meisten Hunde bewegen während des Schlafens ab und dann die Muskeln oder die Beine. Diese können sich auch verkrampfen. Der Hund gibt seltsame Geräusche von sich und sogar die Augen scheinen sich trotz der geschlossenen Augenlider wie wild hin und her zu bewegen. All diese Zeichen sind ein deutliches Indiz dafür, dass der Hund während der Ruhephase zeitweise irgendetwas träumt. Wann die treuen Fellnasen zu träumen beginnen, warum sie überhaupt träumen und wovon die Hundeträume womöglich handeln, soll in Folge aufgezeigt werden.
Stimmt es, dass Hunde träumen?
Der Schlaf eines Vierbeiners kann Informationen über den Geisteszustand und den Gesundheitszustand liefern. Ein Hund sollte ausreichend schlafen können (vgl. dazu „Wie viele Stunden schlafen Hunde„). Zuviel Schlaf könnte bedeuten, dass der Hund depressiv ist. Zu wenig Schlaf hingegen weist oftmals darauf hin, dass der treue Weggefährte eine ängstliche, aufgewühlte oder gar stressige Lebensphase durchlebt.
Dauert bei einem Menschen der Schlafzyklus durchschnittlich 90 Minuten, so sind die Hundeschlafzyklen wesentlich kürzer. Rund 16 Minuten dauert für gewöhnlich ein Schlafzyklus beim Hund. Schlaf ist jedoch nicht gleich Schlaf. Denn es gibt auch bei den Fellnasen durchaus mehrere Schlafarten. Das Dösen ist mit einer Tiefschlafphase nicht vergleichbar. Döst der Vierbeiner, so ist er doch, sobald sich etwas im Haus regt, blitzschnell hellwach. Allgemein betrachtet befinden sich gesunde und vitale Hunde etwa 6 bis 8 Stunden pro Tag in einer Leicht- oder in einer Tiefschlafphase.
Die Tatsache, dass Hunde träumen, ist bereits dank medizinisch-wissenschaftlichen Daten und Studien belegt. Wie Hunde träumen und was ihnen die Träume bringen, das ist ebenso interessant wie die Tatsache, dass kleine Hunde mehr träumen als große Hunde. Aber die Traumphasen sind bei den größeren Rassen deutlich länger.
Ein gesunder, erwachsener Hund benötigt rund 17 bis 20 Stunden Schlaf. Davon verbringt die Fellnase aber nur rund 6 bis 8 Stunden im Tiefschlaf. Ähnlich wie beim Menschen wird auch der Schlaf des Hundes eingeteilt in eine leichte und tiefe Schlafphase sowie in eine REM-Phase. Da setzt die Traumzeit des Hundes ein. Manche Hunde knurren und bellen beim Schlafen. Experten gehen davon aus, dass man anhand der Geräuschkulisse des Hundes erahnen kann, ob es sich um einen gewöhnlichen Traum oder gar um einen Albtraum handelt.
Die meisten Hunde, egal ob auf dem Land oder in der Stadt, erleben am Tag einiges. Hundekenner glauben zu wissen, dass ihr Vierbeiner während der Traumphase vom Alltag träumt. Somit verarbeitet der Vierbeiner während der REM-Phase die am Tag durchlebten Erfahrungen. Auch verarbeitet er die erlebten Informationen. Es kann sich um eine im Park erlebte Entenjagd handeln oder dergleichen. Der Traum übernimmt somit eine Art Schlüsselrolle beim Schlaf eines Hundes, denn er unterstreicht mitunter auch das allgemeine Wohlbefinden des Tieres.
Wissenschaftler vertreten der Meinung, dass der Schlaf beim Hund äußerst wichtig ist für die Erinnerung. Die zahlreichen Ereignisse des Tages werden während der Traumphase in Form von Informationen gespeichert, und zwar für die Zukunft. Hierbei werden wichtige Dinge gespeichert und womöglich zuvor noch gefiltert. Somit steht das Träumen bei einer Fellnase dafür, dass es sich um eine Phase des Gedächtnisbildungsprozesses handelt. Auch wenn die Schlafenszeit eines Hundes über ein Drittel des Tages beträgt, so träumt er lediglich 10 Prozent des Tages. Der Schlaf hat beim Hund mehrere Funktionen, eine davon ist mit Sicherheit die Erinnerungsverarbeitung.
Was träumen Hunde?
Ob sich Hundeträume wirklich deuten lassen, ist wohl mehr als fraglich. Sind Träume nach dem antiken Philosophen Platon somit lediglich als versteckte Wünsche zu verstehen? Aristoteles verstand Träume als Wacherlebnisse, die ohne Zusammenhang sind. Im Mittelalter wurden Träume beim Menschen häufig als Vorboten für kommende Ereignisse erkannt. Ob sich beim Hund auch im Traum Botschaften für das Unterbewusste sehen lassen oder ob der Traum als Darstellung der intimen Wirklichkeit des Hundes zu begreifen ist, all diese Thesen können nicht empirisch nachgewiesen werden. Was der geliebte Vierbeiner auch träumen mag, er verarbeitet emotionale Erlebnisse und träumt vielleicht von einem gut versteckten Korb voller Würste. Der Hund ist auch in der Lage, Erfahrungen und Erlebnisse in der Traumphase neu zu bewerten. Denn bewegen sich die Beine des Hundes. So kann er in dieser Traumphase durchaus gerade etwas träumerisch erleben, was er, wenn er wach wäre, sofort in Aktion umsetzen würde.
Woran erkennt man einen Hundetraum?
Beobachtet der Hundehalter seinen geliebten Vierbeiner in dem Moment, wo er langsam beginnt wegzudösen, so wird er feststellen, dass innerhalb von 20 Minuten der Atem seiner Fellnase unregelmäßiger und flacher wird. Es beginnt die sogenannte REM-Phase. Die Muskeln des Hundes beginnen allmählich zu zucken. Auch die Augen bewegen sich zunehmend hinter den Lidern. Daran erkennt der Tierbesitzer, dass sein Vierbeiner träumt. Nach der passiven Einschlafphase sinkt der Blutdruck und die Herzfrequenzen verlangsamen sich. Winselt die Fellnase im Schlaf, so befindet er sich in der aktiven REM-Phase. REM steht für Rapid Eye Movement.
Wie schlafen Hunde?
Die beste Voraussetzung für einen gesunden und ausreichenden Hundeschlaf umfasst sowohl die Auswahl der passenden Schlafstätte und die Entscheidung des richtigen Schlafplatzstandortes. Die Natur des Hundes verlangt, dass er täglich zwischen 16 Stunden und mehr schläft. Doch hier hinein fallen auch alle sonstigen Ruhepausen. Das Schlafbedürfnis eines ausgewachsenen Hundes ist auch von der Rasse und von der Lebensweise seines Herrchens oder Frauchens abhängig.
Der Hund hat zur Erfüllung seines Schlafbedarfes mehrere Möglichkeiten. Dazu gehören das Dösen, das Ausruhen und der Tiefschlaf. Beim Dösen liegt der Hund ruhig da und seine Augen sind gewöhnlich geschlossen. Er döst jedoch nur vor sich hin, hat aber alles, was in seiner vertrauten Umgebung passiert, genau im Blick. Ruht sich der Hund aus, so liegt er einfach nur da, kuschelt mit seinem Besitzer oder entspannt sich einfach. Die Augen können dabei auch offen sein. Der Tiefschlaf ist für den Hund ebenso wichtig. Denn in der Phase des Tiefschlafes verarbeitet der Hund das Erlebte und sein Körper kann sich dabei bestens regenerieren. War der Tag anstrengend, langweilig oder besonders aufregend? Davon hängt es mitunter ab, ob der Hund einen ruhigen und guten Schlaf hat.
Was passiert im Schlaf bei Hunden?
Hunde schlafen ein bisschen anders als wir Menschen. Die einzelnen Schlafphasen sind bei einer Fellnase erheblich sensibler. Die allermeisten Vierbeiner haben zudem noch ein ausgeprägtes Schlafbedürfnis. Innerhalb von wenigen Sekunden gelingt es ihnen einzuschlafen. Wenn es aber darauf ankommt, dann sind die Tiere dafür genauso schnell wieder putzmunter bzw. hellwach. Befindet sich der Hund im echten Tiefschlaf, dann hat der Schlaf in dieser Zeit den höchsten Erholungswert für ihn. Der echte Tiefschlaf macht je nach Rasse und Entwicklungsstadiums rund 20 Prozent des gesamten Ruhens und Entspannens aus.
Auch Hunde benötigen ausreichend viel Schlaf
Der Alltag der Menschen wird zunehmend hektischer. Leider wird die Hektik auch auf die Hunde übertragen. Ist der Hundebesitzer in der Nähe, so dösen Hunde in der Gegenwart des Menschen im Normalfall nur noch. Der Hundekörper ist im Tiefschlaf richtig lang ausgestreckt. Eine Körperspannung ist in dieser Phase kaum wahrzunehmen. Zusammengerollt liegt der Hund beim Dösen. In dieser Phase der Ruhe ist der Hund jedoch jederzeit bereit, seine Augen zu öffnen.
Für die psychische und körperliche Gesundheit der Fellnase ist eine ausreichende Schlafenszeit enorm wichtig. Bei Schlafentzug können ansonsten friedsame Hunde die ersten Aggressionszustände erleben. Zu wenig Schlaf kann bei einem Vierbeiner sowohl akute als auch chronische Erkrankungen zur Folge haben. Ein Schlafmangel über längere Zeit hindurch kann dazu führen, dass irreparable körperliche Schäden beim Hund eintreten.
Schlaf ist für Hunde lebenswichtig, Schlafentzug gleicht auch beim treuesten Weggefährten des Menschen einer Foltermethode. Um dauerhaft vital und gesund bleiben zu können, braucht der Hund einen Tierhalter, der auf seine individuellen Schlafbedürfnisse eingeht und diese mit der ausreichenden Ruhe dementsprechend zu unterstützen versteht. Der Hundebesitzer tut seinem Tier mit Sicherheit etwas Gutes.
Da sich Hunde in fast allen Haushalten an den Rhythmus ihrer menschlichen Mitbewohner anzupassen wissen, besteht für sie sehr schnell die Gefahr der Übermüdung. Darum sollte der Tierhalter seinem Hund der Rasse entsprechend auch unbedingt die nötigen Ruhezeiten gönnen. Junge und alte sowie gesunde und kranke Hunde brauchen die Ruhephasen zur Entspannung und für die allgemeine Erholung.
Da sich der Hund von den durchschnittlich berechneten 17 bis 20 Stunden Ruhe am Tag rund 10 Stunden täglich in der leichten Schlafphase (dösen und ausruhen) befindet, bleiben nur noch 5 bis 8 Stunden für die so enorm wichtige Tiefschlafphase. Genau in dieser Zeit wird beim Hund der wertvolle Energiespeicher wieder aufgefüllt.
Fünf ernste Folgen bei Schlafmangel
Ausreichend viel Schlaf sorgt dafür, dass die Gesundheit und das emotionale Wohlbefinden des Hundes gefördert werden. Probleme mit der Gesundheit bekommt der Hund bei einem regelmäßigen Schlafentzug. Diese können mit der Zeit gravierend sein.
Der Hund durchläuft bei einem Schlafmangel verschiedene Phasen:
- Der Hund macht einen ungewohnt überdrehten Eindruck.
- Die motorischen Fähigkeiten und die Konzentration des Hundes beginnen allmählich darunter zu leiden.
- Der Hund wird zunehmend reizbar und nervös.
- Der geliebte Vierbeiner wird immer öfter aggressiv und auch die Anfälligkeit für Krankheiten steigt.
- Schlussendlich kann es bei einem akuten Schlafmangel zu chronischen und zum Teil zu schweren Erkrankungen beim Hund kommen.
Für die Fellnase ist ein gleichbleibender Schlaf-Wach-Rhythmus wichtig. Die Tierhalter können ihre Vierbeiner dabei sehr gut und nachhaltig unterstützen. Gewöhnt sich der Hund an bestimmte Zeiten, die zum Kuscheln, zur Pflege, zum Fressen, Spielen und Ausruhen genutzt werden, so schenkt der Hundebesitzer seinem treuen Vierbeiner Sicherheit und Stabilität. Dies wirkt sich letztlich auf das Schlafverhalten des Hundes immer positiv aus.
Quellen:
https://www.agila.de/agila-magazin/2258-hundemuede-das-schlafverhalten-des-hundes-teil-1
https://www.petplan.de/wie-viel-schlaf-braucht-der-hund/
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