Rückzugsort für Hunde

Schlafplatz hund

Platz für erholsamen Schlaf und Ruhepausen

Ein erholsamer Schlaf und entspannte Ruhepausen sind für die Entwicklung und Gesundheit von Hunden ebenso wichtig wie für Menschen. Am besten können Sie dies Ihrem Vierbeiner mit einem sicheren Rückzugsort ermöglichen. Wieso dieser so wichtig ist, wie er aussehen kann und wo sich ein geeigneter Standort befindet, erfahren Sie im Folgenden.

Hunde schlafen bis zu 20 Stunden täglich, junge und alte Hunde häufig sogar noch länger. Äußere Einflüsse sorgen zusammen mit ihrer Neugierde und Wachsamkeit dafür, dass ihnen Entspannung schwierig fällt. Aber der Körper benötigt die Ruhe, um neue Energie tanken und sich regenerieren zu können. Ohne Ruhe- und nur kurze Schlafphasen entwickelt sich ein kontinuierlicher innerer Stress, der sich wie bei Menschen negativ auf die Psyche und die Gesundheit eines Hundes auswirken kann.

Warum brauchen Hunde einen Rückzugsort?

Hunde, die kaum zur Ruhe kommen, neigen häufiger zu aggressivem Verhalten und organischen Krankheiten. Vor allem bei Welpen und in hektischen und lauten Umgebungen kann es zu Entwicklungs- und Verhaltensstörungen sowie Gesundheitsproblemen kommen. Deshalb ist es enorm wichtig, dass Hunde einen festen Ort besitzen, an den sie sich zurückziehen können und die Ruhe finden, die sie zum Wachsen sowie ein gesundes Leben benötigen.

Zudem gibt es Situationen, die Hunde überfordern und/oder ein aufbrausendes, schwierig zu bändigendes Verhalten auslösen. Dann bietet ein Rückzugsort einen geschützten Platz, an dem Hunde herunterfahren und sich normalisieren können. Haben sich Hunde an diesen gewöhnt, begeben sie sich dort freiwillig hin, wenn ihnen etwas zu viel wird. Dadurch wird das Aufkommen einer Gereiztheit des Hundes vermieden und die Entspannung des Hundes unterstützt (vgl. dazu http://www.hunde-zone.at/hundewelpen/hundebox-pro-und-contra.html). Das ist besonders wichtig, wenn kleine Kinder im Haushalt toben und großes Interesse am Hund zeigen. Auch bei der Haltung von mehreren Hunden ist ein Rückzugsort für jeden einzelnen angeraten, denn auch Artgenossen können nerven, anstrengend sein, aggressives Verhalten provozieren und die Ruhe- sowie Schlafphasen stören.

Außerdem dient ein Rückzugort für den Hund ein intelligentes Detail für die Erziehung. Hat er einen festen Platz im Zuhause, kann dadurch ein übermäßiges Kontroll- und Beschützerverhalten minimiert werden. Hunde, die beispielsweise beim Klingeln an der Haustür wild lospreschen und den Besuch knurrend oder überschwänglich begrüßen wollen, lernen das Zurückbleiben deutlich schneller mit einem festen Liegeplatz. Oder bettelt Ihr Hund am Esstisch? Dann bringen Sie ihm einfach bei, dass er seinen eigenen Platz während des Essens hat.

Wo sollte der Schlafplatz eines Hundes sein?

Grundsätzlich sollte der Schlafplatz eines Hundes immer an einem ruhigen Ort positioniert werden, wo keine Ablenkungen auf ihn wirken. An einem Fensterplatz mag er vermutlich die Aussicht in den Garten, aber diese verleitet ihn auch zur Wachsamkeit, um beispielsweise unliebsame Eindringlinge wie Nachbars Katze oder ein Eichhörnchen sofort ausmachen zu können. Deshalb zeichnet sich der beste Standort dadurch aus, dass weitestgehend alles an möglichen Störelementen außerhalb seines Sichtfeldes liegen. Optimal ist es, wenn auch laute Geräuschkulissen in gedämpfter Weise am Schlafplatz hörbar sind. Weil sich Gegebenheiten im Wohnbereich im Minutentakt ändern können, ist es empfehlenswert, mehrere Rückzugs- und Schlaforte für einen Hund zu schaffen, sofern es das Platzangebot erlaubt.

  • Flur

Ein idealer Rückzugsort ist zum Beispiel im Flur gegeben. Wenn es dem Hund im Wohnzimmer zu turbulent zugeht, erhält er mit einem Platz im Flur die Möglichkeit, sich dem Geschehen zu entziehen. Sollte eine Situation es erfordern, stellt der Flur mit geeignetem Liegeplatz auch einen geschlossenen Schutzbereich darf. Das ist manchmal sinnvoll, wenn beispielsweise hundeängstlicher Besuch da ist oder Sie mit Kleinkindern gerade nicht die Möglichkeit haben, Hund und Kind genau im Blick zu behalten.

Legen Sie Wert auf die Wachsamkeit Ihres Hundes, erlaubt ein Rückzugsort im Flur gleichzeitig einen Blick auf Personen vor der Haustür und hereinkommende. Vorteilhaft ist dies zudem für die Hundepsyche, wenn Sie das Haus ohne ihn verlassen. Er lernt nämlich schnell, dass Sie durch die gleiche Tür wieder zurückkommen, durch die Sie gegangen sind. Das gibt ihm ein sicheres Gefühl, was die Entspannung während Ihrer Abwesenheit fördert.

In einem Mehrfamilienhaus kann dies allerdings zu einem Problem werden, wenn der Hund permanent bei allen Geräuschen der Nachbarn anschlägt. Deshalb ist ein Platz im Flur nur bedingt in Mehrfamilienhäusern empfehlenswert.

  • Schlafzimmer

Das Schlafzimmer ist ebenfalls als Schlaf- und Ruheplatz geeignet, sofern außerhalb Ihrer Anwesenheit eine geöffnete Tür den uneingeschränkten Zugang für den Hund erlaubt. Ein Schlafplatz neben Ihrem Bett fördert die Bindung zwischen Ihnen und dem Hund. Zudem fühlt er sich in der Nähe seiner Bezugsperson immer am wohlsten. Den meisten Hunden fällt es in der Nacht dort deutlich einfacher, sich zu entspannen. Tagsüber bietet das Schlafzimmer dann als Rückzugsort eine gewohnte Umgebung und die Sicherheit, dort ungestört sein zu können.

  • Wohnzimmer

Der Hund ist gern in direkter Umgebung seines Menschenfreunds. In der Regel halten sich die Deutschen am längsten im Wohnzimmer auf. Wenn Sie gemütlich TV schauen, ein Glas Wein mit der Freundin genießen oder ein spannendes Buch lesen, fühlt sich der Vierbeiner am wohlsten auf einem Schlafplatz mit Sichtkontakt zu Ihnen. Weil Hunde Töne und Geräusche fünfmal lauter empfinden als Menschen, sollte der Schlafplatz so weit wie möglich von Fernsehern, Radios und Lautsprechern entfernt liegen. Wichtig ist zudem, dass keine Zugluft an den Schlafplatz gelangt. Optimal ist zum Beispiel ein Platz neben einem Schrank oder Sideboard an einer Wand, sodass der Hund von hinten und zumindest an einer Seite eine Schutzbarriere erhält.

  • Kinderzimmer

Prinzipiell sollten Sie auf einen Rückzugsort im Kinderzimmer verzichten und maximal dort einen Schlafplatz für die Nacht errichten. Dies ist allerdings von dem Bezug zwischen Hund und Kind abhängig zu machen. Es gibt Hunde, die einen starken Beschützerinstinkt für Kleinkinder entwickeln und deshalb gern in ihrer Nähe sind. Das sollten Sie aber nicht fördern, denn anstatt zu schlafen, hält der Hund dann vermehrt „ein Auge offen“ und kommt nicht zur Ruhe. Bei älteren Kindern ist gegen einen Hundeschlafplatz in deren Zimmern nichts einzuwenden. Nur tagsüber sollten Kinder und Jugendliche ihr Zimmer auch ohne Rücksicht auf die Ruhe- und Schlafphasen des Hundes nutzen können.

Hundebox als Rückzugsort und Schlafplatz?

Bekannt waren Hundeboxen in der Vergangenheit nur als sicheres Transportmittel für Autofahrten, Flugreisen und den Tierarztbesuch. Mittlerweile finden sie auch zahlreich Verwendung in den eigenen vier Wänden und im Alltag mit Hunden; nämlich als Rückzugsort und Schlafplatz für Fellnasen jeden Alters und jeder Größe.

Das setzt allerdings voraus, dass eine Hundebox nicht zu Zwecken des Wegsperrens oder Bestrafens von Hunden genutzt wird und bestimmte Kriterien erfüllt. Nur dann kann eine Hundebox zu einem neuen Lieblingsplatz Ihres Hundes werden, an dem er sich wohlfühlt und Entspannung sowie Ruhe findet.

Zwar profitieren alle Hundetypen von einer Hundebox, aber besonders überängstliche und unsichere Vierbeiner erwartet mit einer Hundebox ein ruhigeres, sicheres Flecken. Durch die Bauart wirken deutlich weniger Umgebungsreize auf sie, sodass ihnen eine Entspannung deutlich leichter fällt. Rückwand, zwei Seitenteile und ein „Dach“ geben ihnen die Sicherheit, dass sich aus diesen Richtungen niemand unbemerkt nähern und zur Gefahr werden könnte.

Des Weiteren ist sie vorteilhaft, weil sie in Fahrzeugen für einen sicheren Hundetransport sorgt und auf Urlaubsfahrten gleichzeitig als gewohnter Schlafplatz zu verwenden ist. Gerade an neuen, unbekannten Orten fühlen sich Hunde meist schneller wohl und sind stressfreier, wenn der Schlafplatz an Zuhause erinnert.

Planen Sie die Anschaffung eines Welpen oder besitzen bereits einen, können Sie diesen schneller Stubenrein bekommen. Hunde verrichten nur sehr ungern dort ihr Geschäft, wo sie schlafen. Natürlich entbindet Sie das nicht von dem Rausführen alle zwei bis drei Stunden, aber in der Zwischenzeit trainieren Sie dem kleinen Racker an, seinen Urin und Kot zunehmend länger anhalten zu können. Das gilt nicht nur für Welpen, sondern auch für ältere Hunde, die es nicht so mit der Stubenreinheit halten. Damit das funktioniert, ist die Hundebox zwischendurch zu verschließen, um ein Herumlaufen und die Suche nach einer verlockenden Stelle zum Entleeren zu verhindern. Sobald der Hund stubenrein ist, sollten Sie die Tür dauerhaft geöffnet lassen und nur in seltenen Ausnahmefällen schließen.

Hat sich der Hund von selbst an seinen Rückzugsort verzogen, können Sie durch die kurzfristige Türschließung dem Hund die gewünschte Ruhe ermöglichen, wenn Störungen durch Kinder oder weitere Hunde vorliegen. Er würde dies nicht negativ als ein Wegsperren wahrnehmen, sofern die Tür zügig wieder geöffnet wird, wenn er die Beendigung seiner Ruhepause signalisiert.

Als Schlafplatz eignet sich die Hundebox dementsprechend gut. Hunde nehmen eine Hundebox nach einer kurzen Eingewöhnungszeit überwiegend auch gern an, vor allem, wenn Sie diese gemütlich und flauschig ausgestattet haben. Durch den integrierten Boden und geeigneten Kissen oder Decken verhindern Sie zudem aufsteigende Bodenkälte, die insbesondere bei Fliesenböden entsteht. Außerdem ist in der Regel ein kleiner Spalt zwischen Boxboden und Untergrund gegeben, wo Zugluft entweichen kann, wenn diese unter geschlossenen Zimmertüren über den Boden fließt.

Alternativen zur Hundebox

Es gibt einige Alternativen zur Hundebox, die Sie als Schlafplatz und Rückzugsort nutzen können. Allerdings sind alle Alternativen kein konkreter Schutzraum für einen Hund. Im Vergleich zu einer Hundebox sind alle Modellarten offene Varianten ohne hohe Seitenwände und Decke – bis auf eine Ausnahme.

  • Hundekörbchen

Der Hundekorb gilt als der Klassiker, der in kaum einem Hundehaushalt fehlt. Dieser ist hauptsächlich als geflochtene Holzausführung oder als Kunststoffmodell erhältlich. Für jede Größe gibt es passende Einlagen, damit der Hund weich liegt. Der Nachteil ist, dass die Umrandung nicht gepolstert ist. Weil Hunde gern ihren Kopf darauf ablegen, fehlt es hier an weicher Unterlage und könnte unbequem sein.

Zudem laden die „ungeschützten“ Ränder vor allem junge Hunde zum Anknabbern ein, was bei einer Hundebox nicht gegeben ist. Mit der Zeit sehen die Hundekörbchen dann unansehnlich aus oder bieten dem Hund nicht mehr den erforderlichen Körperhalt. Abgeknabberte Teile können außerdem schnell zu einer lebensbedrohlichen Verletzung führen, insbesondere der Luft- und Speiseröhre, wenn der Hund sie herunterschluckt.

  • Hundebett

Das Hundebett ist ähnlich wie das Körbchen aufgebaut, besteht aber rein aus Polsterstoff und verfügt ebenfalls über eine Umrandung. Im Gegensatz zum Körbchen geben die Seitenteile schneller nach, bieten dem Hundekopf aber maximale Bequemlichkeit. Je nach Qualität kann es zu einer dauerhaften Absenkung der Umrandung kommen, sodass keine höhere Kopfablage mehr gegeben ist. Häufig sind Hundebetten zusätzlich mit einem herausnehmbaren und waschbaren Bodenkissen ausgestattet. Auch das Bett besteht meist aus einem waschbaren Material, wobei die Größe entscheidend ist, ob es in die Waschmaschine passt.

  • Hundekissen

Hundekissen werden in den unterschiedlichsten Varianten angeboten: rund, eckig, quadratisch. Dabei handelt es sich um einfache, textile Unterlagen mit flacher, mittelhoher oder hoher Polsterung. Besonders beliebt sich derzeit die sogenannten Donuts mit flauschigem Überzug. Sie sind rund und in der Mitte gibt das Material nach, sodass eine Kuhle entsteht, die sich der Körperform des Hundes anpasst. Dadurch bildet sich automatisch eine höhere Umrandung für die bequeme Kopfablage. Sie sind perfekt für Hunde, die gern eingerollt liegen. Zum Ausstrecken der Beine bieten sie nur bedingt einen ähnlichen Liegekomfort. Im Vergleich zu einer Hundebox sind Hundekissen platzsparender, aber verfügen dafür über eine deutlich geringere Haltbarkeit und bieten keinen geschlossenen Schutzbereich für einen sicheren Rückzugsort.

  • Hundehöhlen

Eine Hundehöhle kommt einer Hundebox am nächsten (vgl. dazu https://www.tierweltdeluxe.de/hundehoehle/), weil sie unter den Alternativen die einzige ist, die bis auf den Eingang rundherum geschlossen ist. Sie schützt wie die Hundebox vor Zugluft, reduziert Umgebungsreize und vermittelt Ihrem Hund ein verstärktes Gefühl von Sicherheit. Sie in unterschiedlichen Variationen erhältlich. Als Hundebett mit Überdachung, in Form eines Hundehauses oder im Muschelprinzip. Im Gegensatz zu einer Hundebox weisen Hundehöhlen eine geringe Stabilität auf, die durch das Waschen weiter abnehmen kann. Zudem sind diese Modelle in ihrer Höhe stark beschränkt erhältlich, während es eine Hundebox selbst für große Hunde in Standhöhe zu kaufen gibt. Deshalb sind Hundehöhlen nur für kleine Hunde empfehlenswert.

Fazit

Hunde brauchen einen sicheren Rückzugsort und gemütlichen Schlafplatz. Auch wenn der Markt einiges an Möglichkeiten anbietet, so setzt sich die Hundebox aufgrund der zahlreichen Vorteile gegenüber Alternativ-Optionen durch. Mit kuscheligen Decken oder Kissen ausgestattet, fühlt sich darin jeder Hund schnell wohl. Ist dann noch der richtige Platz für die Hundebox gefunden, ist eine gute Basis für ein glückliches, gesundes Hundeleben geschaffen.

Foto: Depositphotos.com – belchonock

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