Welche Hunderassen zählen wirklich zum besten Freund des Menschen
Von Malteser bis Pekinese: es gibt unzählige Hunderassen, und beliebt sind bei den Deutschen fast alle. Doch welcher Vierbeiner ist wirklich der beste Freund des Menschen? Schäferhund, Dackel und Co. werden längst von exotischen Rassen wie Welsh Corgi oder deutscher Wachtelhund vom Treppchen verdrängt. Bei mehr als zehn Millionen Hundehaltern, die oft mehr als einen Hund haben, sind exakte Statistiken schwierig. Ein Blick auf aktuelle Umfragen zeigt, wohin die Tendenz in Deutschlands Hundeparks geht und welche Rassen seltener anzutreffen sind.
Mehr als 340 Hunderassen in Deutschland
Die Fédération Cynologique Internationale, kurz FCI, geht von 344 Hunderassen aus. Außerdem gibt es fünf weitere Rassen, die zumindest provisorisch anerkannt sind und weitere Rassen, die eng mit dem Hund verwandt sind. In Deutschland sind fast alle davon anzutreffen – plus eine unüberschaubare Anzahl an Mischlingen. Welche Rasse die beliebteste ist, lässt sich aufgrund der verschiedenen Statistiken, die von Hunde- und Haustier-Magazinen und anderen Institutionen erhoben werden, nicht mit Sicherheit sagen.
Der Verband für das Deutsche Hundewesen sieht den Deutschen Schäferhund auf Platz 1, gefolgt von Teckel und Deutsch Drahthaar. Beliebte Familienhunde wie Labrador und Golden Retriever kommen in den Statistiken des VDH, die anhand der jährlich angemeldeten Welpen ermittelt wurden, direkt dahinter. Auch Pudel, Rottweiler, Boxer, Deutsche Dogge und der Cavalier King Charles Spaniel finden sich in der Topliste.
Andere Erhebungen, etwa die der agila, fallen ganz ähnlich aus. Wir haben die verschiedenen Statistiken zusammengefasst und präsentieren die beliebtesten Hunderassen Deutschlands – von Platz 20 bis 1, vom Pyrenäenberghund zum Deutschen Schäferhund.
Beliebt, aber nicht in den Top 20: Die Exoten aus Japan, Deutschland und England
Shiba Inu und Akita Inu
Heutzutage kommt man am Shiba Inu und am Akita Inu nicht mehr vorbei. Wie aktuelle Statistiken zeigen, sind die japanischen Hunderassen aus Deutschlands Parks nicht mehr wegzudenken. Vor allem die loyalen Akitas sind aufgrund ihrer Treue und ihres Eigensinns beliebt und befinden sich in den Erhebungen von Tasso und Co. in den Top 50. Weniger bekannte japanische Hunderassen wie Shikoku und Ainu-Hund sind zwar seltener anzutreffen, doch auch sie sind als Begleit- und Kampfhund durchaus beliebt.
Cavalier King Charles Spaniel
Benannt nach dem englischen König Charles I. ist der Cavalier King Charles Spaniel ein ebenso beliebter Begleiter für den Menschen wie es der Vierbeiner im 17. Jahrhundert für den König war. Die Hunderasse gilt als unternehmenslustig und furchtlos, liebevoll und aufgeschlossen. Da er sich schnell mit anderen Hunden versteht, wird er gerne in bestehende Gruppen aufgenommen. Wer schon einen oder mehrere Hunde hat, kann sich mit dem Cavalier King Charles Spaniel zurücklehnen, denn der Bello mit dem zottigen Fell fügt sich in jede Umgebung furchtlos ein.
Deutscher Pinscher
45 bis 50 Zentimeter groß, gehört der Deutsche Pinscher zu den größeren Hunderassen. Hierzulande ist er sowohl in den Städten als auch dem Land zu finden, denn dank seines anpassungsfähigen Wesens das Tier mit dem meist dunklen Fell überall heimisch. Außerdem bellt der Deutsche Pinscher vergleichsweise wenig – optimal für die Haltung in Städten und Siedlungen. Im Hundesport, etwa beim Agility, genießt er eine Sonderstellung.
Rottweiler und Boxer: Besser als ihr Ruf
Zwar haben Rottweiler und Boxer in der öffentlichen Wahrnehmung den Ruf von aggressiven Wach- oder Kampfhunden. Hierzulande sind die Tiere mit dem meist schwarzen Fell dennoch sehr beliebt, was auf ihre positiven Eigenschaften als Wachhund zurückzuführen ist. Schon die Römer wussten: Mit einem Rottweiler ist man vor Eindringlingen gewarnt. Der schon im Jahr 1910 zugelassene Rottweiler gilt wie der Boxer als äußerst aufmerksam und nervenfest. Doch er ist auch anhänglich, gehorsam und arbeitsfreudig. Warum die Deutschen die unerschrockenen Rassen so mögen? Wahrscheinlich, weil sie Sicherheit ausstrahlen und deshalb optimale Haus- und Hofhunde sind.
Auf dem dritten Platz: Der Deutsche Schäferhund
Auf Platz 3 befindet sich der Deutsche Schäferhund. Nicht erst seit Kommissar Rex gehört der Vierbeiner mit dem dichten Fell zu den beliebtesten Hunden der Deutschen. Der Deutsche Schäferhund hat ein ausgeglichenes, selbstsicheres Wesen. Er ist aufmerksam und lernt schnell. Beliebt ist er auch aufgrund seiner ausgezeichneten Eigenschaften als Wach- oder Diensthund. Aus dem öffentlichen Dienst er darum nicht mehr wegzudenken. Weil er schnell eine soziale Rangordnung aufbaut, versteht er sich nicht zwingend mit allen Menschen. Deshalb schafft er es nur auf Platz drei hinter dem Labrador Retriever.
Der Labrador mit dem „will to please“
Auf Platz 2 befindet sich der gutmütige Labrador Retriever. Der treue Hund ist bereits seit vielen Jahren der beste Freund des Menschen, denn er ist nicht nur relativ einfach zu erziehen, sondern bellt auch wenig und versteht sich mit vielen anderen Rassen. Auch dem Menschen gegenüber ist er freundlich und aufgeschlossen.
Sein berüchtigter „will to please“ macht ihn auch bei älteren Menschen und weniger erfahrenen Hundebesitzern zu einer guten Wahl. Er wird außerdem als Apportierhund und gelegentlich auch als Blindenhund eingesetzt. Platz eins teilen sich gleich mehrere Rassen.
Die beliebteste Hunderasse ist…
…der Mischling. In Deutschland erfreut sich keine andere Rasse einem so hohen Zuspruch wie Mischlinge. Mehr als 400.000 Dackel-Labrador-Mischungen, Wolfspitze und Chihuahua-Doggen-Mixe bellen hierzulande tagtäglich. Der Mischlingshund ist erst in den letzten 150 Jahren „entstanden“. Er hat seinen Ursprung in den früheren Arbeitshunderassen, die nach und nach zu Begleitern des Menschen geschult wurden. Mischlingshunde bringen die notwendige Vielfalt in die Welt der pelzigen Vierbeiner.
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