Lästige Insekten beim Reiten, was hilft?
Jeden Tag, wenn ich meinen Wallach von der Koppel hole, verfolgen uns die Fliegen und andere Insekten.
Selbst im Stall ist es kaum besser. Ständig muss ich meine Arme schütteln, bzw wild um mich schlagen und Notti vertreibt die Biester mit seinem Schweif.
Zum Glück haben wir dieses Jahr nicht allzu viele Bremsen, aber auch die Stallfliegen beißen immer wieder zu.
Es gibt viele Mittel gegen Bremsen, Stechmücken und anderem Getier, manche mehr, andere weniger hilfreich.
Das Pferd als Zebra
Letztes Jahr war der Zebra-Look unter Pferden sehr angesagt und half auch recht gut, um alle möglichen Insekten fernzuhalten. In der Kategorie „Pferd – Reiten“ findet sich zu diesem Thema ein hilfreicher Artikel.
Fliegendecke
Mir taten Pferde, die in der Sommerhitze mit einer Decke auf der Koppel stehen, leid, bis ich erklärt bekam, dass diese Tiere unter dem Sommerekzem litten, also allergisch auf eine Insektenart reagierten.
Haben diese Pferde keine Decke auf dem Körper, scheuern sie sich das Fell, den Schweif und die Mähne wund. Ich habe schon Pferde gesehen, die solche offene Stellen hatten, demnach ist eine Fliegendecke eine gute Idee, um den Stichen der Insekten sowie dem Scheuern vorzubeugen. Dabei ist ein Halsteil sehr von Vorteil um auch den Hals zu schützen.
Fliegenmaske
Es sieht schon lustig aus, wenn ein Pferd über die Koppel trabt, den Kopf verdeckt von einer Maske. Sie mag zwar etwas unangenehm für das Pferd sein, aber gerade bei empfindlichen Pferden, deren Augen sich durch die vielen Fliegen schnell entzünden, hat sie durchaus einen Nutzen. Auch hier gibt es viele verschiedenen Varianten, besonders witzig sehen die mit aufgemalten Augen oder Figuren aus.
Fliegenfransen
Eine Alternative zur Fliegenmaske sind Fransen, die ebenfalls die Augen schützen, und meistens an den Stirnriemen der Halfter angemacht werden. Bewegt sich das Pferd, bewegen sich auch die Fransen, wodurch Fliegen aufgescheucht werden. Pferde wie mein Haflinger benötigen so etwas allerdings nicht, da sie einen sehr dichten Schopf haben, der die Fliegen fernhält. Auch eine lange Mähne schützt den Hals in den Sommermonaten, weshalb ich völlig gegen Zöpfe auf der Weide bin. Zwar schwitzt gerade mein Haflinger sehr, der unglücklicherweise auch im Sommer ein recht dichtes Fell hat, und besonders unter der Mähne schwitzt er dann noch mehr, aber es ist dennoch ein natürlicher Fliegenschutz. Beim Reiten flechte ich seine Mähne immer ein, aber auf der Koppel ist sie immer offen.
Fliegenohren
Die „Mütze“, wie man sie auch nennen kann, ist besonders zum Reiten sehr beliebt, um den Pferden die lästigen Tierchen von den Ohren fern zu halten. In der Reitschule, bei der ich früher geritten bin, war der Ohrenschutz im Sommer für jedes Pferd Pflicht, und außerdem machen sich die bunten Blickfänger auch hübsch auf einem Turnier.
Fliegenspray
Fliegensprays oder Bremsenblocker gibt es sowohl für Pferde als auch für Reiter und einige helfen tatsächlich richtig gut. Manche Pferde mögen es allerdings gar nicht, wenn man sie einsprüht, weshalb das auch bei meinem Haflinger immer Ruckzuck geht. Außerdem gewöhnen sich die Insekten nach einiger Zeit an einen Spray, weshalb es ratsam ist, unterschiedliche zu verwenden oder generell immer nach einiger Zeit den Spray zu wechseln. Es gibt natürlich auch einige, welche nicht das halten was sie versprechen, oder durch Schweiß ihre Wirksamkeit verlieren. Daher empfiehlt es sich, die Erfahrungen mit verschiedenen Sprays auszutauschen.
Knoblauch
Hört sich im ersten Moment merkwürdig an, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass der Knoblauchgeruch die Biester fernhält. Man gibt einfach zum Futter des Pferdes ein wenig Knoblauchsaft oder Knoblauchgranulat hinzu (nicht mehr als 0,2g pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag). Wir haben dieses Jahr im Mai und damit zu spät angefangen, optimal ist es, sofort nach dem letzten Schnee oder schon im Februar und März damit anzufangen. Je früher, desto besser. Vielleicht wirkt der Knoblauch nicht bei allen Pferden gleich erfolgreich, aber er beugt zugleich Hautkrankheiten, Ekzemen und allergischen Reaktionen vor.
Es gibt also eine Fülle an Möglichkeiten (und sicher noch mehr), Bremsen, Fliegen und Steckmücken loszuwerden – was davon hilfreich ist und was nicht, hängt auch oft vom Pferd ab. Bei meinem Haflinger verwende ich Knoblauch und Fliegensprays, außerdem halten seine lange Mähne und der dichte Schopf und Schweif die Insekten auch relativ gut fern. Es ist eine Kunst, seinem eigenen Pferd einen möglichst angenehmen, fliegenfreien Sommer zu bieten.
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