Wo können Sie gut und preiswert Reiten lernen
Training ist das Um und Auf im Reitsport. Egal ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi: Jeder der sich oder sein Pferd weiterbilden möchte, braucht einen Trainer oder Reitlehrer.
Ich bin schon auf vielen verschiedenen Reiterhöfen gewesen und konnte viele verschiedene Trainer und ihre Methoden kennen lernen. Ein paar Dinge habe ich dabei gelernt, die ich hier kurz erklären werde.
1. Anzahl der Schüler
Für Reitanfänger ist es auf jeden Fall von Vorteil, Einzelstunden zu nehmen. Üblicherweise beginnt man an der Longe, wird dort in die Grundzüge eingeweiht und erst dann frei in der Bahn losgelassen. Um als Reitlehrer optimal auf die Reitschüler eingehen zu können, macht es keinen Sinn, mehr als sechs Schüler in einer Stunde teilnehmen zu lassen. Und meiner Erfahrung nach ist es schon bei mehr als drei Reitschülern schwierig, sich auf alle gleichermaßen zu konzentrieren. Da ich sowieso kein Freund des Abteilungsreitens bin, weil ich der Meinung bin, dass man dort kaum lernt, sein Pferd selbstständig unter Kontrolle zu haben, empfehle ich Einzelstunden, da der Trainer sich hierbei völlig auf einen Reiter konzentrieren kann. Gerade Kinder und Jugendliche ohne eigenen Vierbeiner oder Mitreitpferd kommen aber kaum zu Einzelstunden, da diese im normalen Schulbetrieb viel teurer sind, daher sind Gruppenstunden sehr wohl eine gute Alternative, allerdings finde ich, dass der Lernerfolg sich natürlich auch viel langsamer einstellt. Mehr als sieben oder acht Schüler sollten aber selbst an einer Gruppenstunde nicht teilnehmen, da der Reitlehrer sich nur mehr oberflächlich auf die Schüler konzentrieren und kaum auf individuelle Schwachpunkte eingehen kann.
2. Schulpferde
Im klassischen Schulbetrieb sind die Pferde ein wichtiges Thema. Die unterschiedlichen Pferde, mit denen ich zu Tun hatte, können einen guten Ausblick darauf geben, wie abwechslungsreich die Stunden aufgebaut werden. Stumpfe Augen oder schleppende Bewegungen deuten auf stures Hintereinandergehen hin und auf das Abstumpfen der Schulpferde. Außerdem haben verschiedene Reiter auch unterschiedliche Ansprüche. Ich mochte immer die Schulpferde, die nie das taten, was man von ihnen verlangte, andere wollen brave, langsame Pferde und wieder andere zogen schnelle, temperamentvolle Pferde allen vor. Es zeichnet einen Schulbetrieb aus, wenn er verschiedene Pferde, große und klein, brave und weniger brave, schnelle und langsame Pferde bietet und sie auch gut versorgt.
3. Kosten
Wie viel zahlt man im Normalfall für eine Reitstunde? Bei meinen ersten Stunden zahlte ich 17 Euro für eine Einzelstunde, bei einem anderen Hof war es derselbe Preis für eine Gruppenstunde und doppelt so viel für eine Stunde Einzelunterricht – das Pferd immer miteingerechnet. Jetzt, mit eigenem Pferd und einem Trainer, der immer extra für mich von einem anderen Hof kommt, zahle ich 25 Euro. Natürlich gibt es auch bei den Trainern Unterschiede. Ein Trainer, der direkt zu meinem Hof gehört, nimmt 25 Euro für eine halbe Stunde, das Pferd muss ich selber aufwärmen. Eine andere Trainerin kam für zwei weitere Pferdebesitzer und mich und verlangte für eine Stunde von jedem von uns 20 Euro, wobei sie mir vom Aufsteigen bis zum Absteigen über die Schulter sah. Ich habe auch schon gehört, das andere Reitlehrer 30 Euro für eine halbe Stunde nehmen. Berühmte Trainer, die sich schon einen Namen in der Reiterwelt gemacht haben, entweder durch Siege oder als Trainer von berühmten Siegern, verlangen natürlich mehr, können dafür häufig aber auch mehr korrigieren. Ich finde 25 Euro für eine Einzelstunde mit eigenem Pferd völlig in Ordnung, im Schulbetrieb würde ich allerdings auf keinen Fall mehr als 20 Euro bezahlen, wenn vor und hinter mir noch einige andere Schüler mitzahlen.
4. Methoden des Trainers
Nicht zu vergessen ist natürli8ch auch, WAS der Trainer sagt. Die Meinungen, wie man korrekt reitet, gehen weit auseinander und jeder Trainer achtet auf unterschiedliche Dinge. Welcher Reitlehrer schließlich passt, wird durch die Art und Weise, wie er unterrichtet, klar werden. Die Harmonie zwischen Trainer und Reiter muss vorhanden sein, aber auch die Harmonie zwischen Trainer und Pferd. Das musste ich feststellen, als ich bemerkte, dass mein Pferd den Trainer nicht mochte. Da auf Pferde bekanntlich ja Verlass ist, und ich seitdem ein nicht ganz so gutes Gefühl bei den Unterrichtsstunden hatte, wechselte ich zu einer anderen Trainerin, die meine Sichtweisen viel besser versteht. Alles in allem zählen zu diesem letzten Punkt wohl die oberen Aspekte dazu, der wichtigste ist aber eine Übereinstimmung der verschiedenen Meinungen.
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